Nachlese zum Konzert des Jahres 2008: Guitar Masters Reichenberg Samstag 20.12.08, 19:00 Uhr, Wolffskeelhalle

Freunde anspruchsvoller Gitarrenmusik erlebten am 20.12. einen hochkarätig besetzten Abend mit drei Meistern ihres Instrumentes.

Die Ausnahmegitarristen aus drei Erdteilen waren als Solisten zu hören – und spielten natürlich auch gemeinsam. Die Jam-Sessions der 5 Musiker in unterschiedlichen, nie gehörten Zusammensetzungen, gaben dem Abend eine unverwechselbare Farbe.

 IRIO DE PAULA zählt weltweit zu den führenden Vertretern des Samba-Jazz. Er  kam nur für diesen einen Abend aus Rom angereist und eröffnete das Programm mit seiner im höchsten Maße authentischen Interpretation lateinamerikanischer Gitarrenspielkunst.

Der Gitarrist GEORG LAWALL verarbeitete in seinen Kompositionen vielfältige musikalische Einflüsse zu seiner eigenwilligen Version von „Weltmusik“. Als zweites Saitenintrument brachte er die indische Sitar zu Gehör. Die sensible Perkussion des Frankfurter Schlagzeugers Willi Kappich gab dem Vortrag einen komplexen rhythmischen Rahmen.

Der Amerikaner  LARRY CORYELL hatte für diese Reichenberger Gitarrennacht extra seine Europatournee über sein letztes Konzert in Brüssel hinaus verlängert. Er war unbestrittener und gefeierter Star das Abends und der Meister der Meister bei dieser spannenden Begegnung dreier Virtuosen der Gitarre! Locker und souverän zog er vom ersten Ton an das atemlos lauschende Publikum in seinen Bann. Die Ausdruckskraft und Dynamik seines solistischen Spiels vermittelte bis zur letzten Stuhlreihe der vollbesetzten Halle das Gefühl, Zeuge eines besonderen musikalischen Momentes zu sein. Seine fulminante Interpretation von Ravel´s Bolero endete in wahrhaft tosenden Beifall eines restlos begeisterten Publikums.  Coryell lud im Verlauf seines Auftrittes immer wieder einen der anderen Musiker ein, dabei war das Duo mit Irio de Paula sicher einer der magischen Augenblicke des Abends. Als dann auf Bitten des Veranstalters Tracey Coryell, die junge Ehefrau des Ausnahmegitarristen auf die Bühne kam und mit ihm zusammen einen jazzig-bluesigen Lovesong vortrug, war das das Publikum dann restlos ergriffen von soviel hochmusikalischer Emotionalität. Nach über vier Stunden endete schließlich eine großer Abend, glücklich, wer dabei sein konnte....